Amalgamfüllung verboten – das Aus für Amalgam

von | Juni 16, 2025 | Materialkunde, Zähne und Körper

Am 1. Januar 2025 war es endlich soweit: EU-weit sind seitdem Zahnfüllungen aus Amalgam verboten. Selbstverständlich begrüßen wir diese Entscheidung, denn es gibt tatsächlich immer noch Zahnärzte, die dieses Material wegen seiner Haltbarkeit, Dichte und kostengünstigen Herstellung bis dato verwendet haben. Dem hat die EU mit ihrer Entscheidung einen Riegel vorgeschoben. Der Schutz, der bislang nur Schwangeren und Kindern vorbehalten war, gilt seit 2025 für alle.

Warum ist das Amalgam-Verbot in der Zahnmedizin so wichtig?

Amalgam besteht aus einer Legierung aus verschiedenen Metallen, unter anderem Silber, Kupfer, Zinn und zu 50 % aus Quecksilber, einem hochtoxischen Schwermetall, das in der Umwelt und beim Menschen unterschiedlichste Schäden anrichten kann.

Was passiert im Körper? Spuren dieser Legierung gelangen in die verschiedensten Bahnen und nutzen den regen Transportverkehr von Lymphe, Nerven, Blut usw., um irgendwo an einer anderen Stelle im Körper, wo sie nicht hingehören, Beschwerden zu verursachen. Es handelt sich hierbei um eine mittlerweile labortechnisch nachweisbare chemisch-toxische oder allergische Belastung. Darüber hinaus wirkt die Amalgamfüllung auch über das Meridiansystem.

Das Problem: Wenn Quecksilber aus dem Zahn bzw. der Zahnfüllung freigesetzt wird, lagert es sich in Leber oder Niere ab und, wenn es noch schlimmer kommt, auch im Gehirn, im Rückenmark oder in den Nerven. Was bei der einen Schlafbeschwerden verursacht, ruft beim anderen ein chronisches Ekzem hervor. Was der einen Kopfschmerzen bereitet, führt beim anderen zu einer Entzündung im Mund. Die Erscheinungsbilder der Beschwerden, die durch Amalgam verursacht werden, sind äußerst vielfältig. Vor allem bei neurologischen Beschwerden sollte auch an Amalgamfüllungen als Ursache gedacht werden.

Viele Zahnärztinnen und Zahnärzte raten nun von einer Entfernung der Füllung aus Amalgam ab, weil die Belastung beim Ausbohren höher sei als durch die Füllung selbst. Aus unserer Sicht ist ein Austausch in jedem Fall empfehlenswert, sofern er korrekt durchgeführt und das entsprechend biologisch kompatible Ersatzmaterial verwendet wird. Es gilt die Habersche Regel, die besagt, dass bei ständiger Zufuhr einer unterschwellig toxischen Dosis die Giftigkeit mit der Zeit ansteigt. Wir raten daher: Wenn Sie noch Amalgam im Mund haben, suchen Sie sich einen Experten (z.B. auf https://www.deguz.de/de/experten/ ) und sprechen Sie über die Alternativen. Selbstverständlich sollte eine Amalgamsanierung mit entsprechender allgemeinmedizinscher Unterstützung (Chlorella, Selen, Mikronährstoffe usw.) einhergehen, um eine bestmögliche körpereigene Entgiftung zu erreichen.

Die norwegischen Wissenschaftler Tore Syversen und Parvinder Kaur haben die Problematik des Quecksilbers im Körper eingehend untersucht:

„Das Ausmaß der Quecksilberfreisetzung aus Füllungen wird vor allem durch den Kauvorgang und die Temperatur von Speisen bestimmt, wie z. B. im Zusammenhang mit der Anwendung von Nikotinkaugummi demonstriert wurde. Weiterhin wurde gezeigt, dass der Quecksilbergehalt im Urin die Zahl der Amalgam-Füllungen widerspiegelt.“[1]

Was sind die Alternativen zu Amalgam?

Die Giftigkeit des Amalgams ist im Grunde schon lange bekannt, weshalb verantwortungsvolle ZahnmedizinnerInnen auch ebenso lange alternative Materialien verwenden, zu denen vorwiegend Kunststoff und Keramik gehören. Die meisten Menschen vertragen Füllungen aus Kunststoff gut. Dennoch ist Vorsicht geboten, was auch besonders für Kunststofffüllungen gilt, die als Kleber oder bei Fissurenversiegelungen verwendet werden, da diese ebenfalls gesundheitliche Risiken bergen können. Diese führen – wenn sie nicht richtig ausgehärtet sind – zu hormonellen Wirkungen im Körper. Als Ersatz für Zahnfüllungen empfehlen wir an erster Stelle Keramik, da es sich als biokompatibler Werkstoff bewährt hat und langlebig ist. Es verursacht so gut wie keine Allergien und kommt dem natürlichen Zahnschmelz sowohl funktionell als auch ästhetisch sehr nahe. Vorsicht ist bei Kronen geboten, wenn sie nicht aus Vollkeramik bestehen, sondern aus einem Metallgerüst, das mit Keramik überzogen wurde.

Unser Rat

Ein fachgerechter Austausch ist im Grunde genommen allen zu empfehlen. Vor allem diejenigen, die bereits zur älteren Generation gehören, haben häufig noch Amalgamfüllungen, von denen sie gar nichts wissen, weil sie schon seit Jahrzehnten unter Brücken oder Kronen versteckt sind. Wir empfehlen eine komplette Zahnsanierung mit neuen Füllungen, die nach unserer Erfahrung fast immer zu einer Verbesserung des allgemeinen Gesundheitszustands führt.


[1] Die Toxikologie des Quecksilbers und seiner Verbindungen. https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2211968X13000119?via%3Dihub